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Strahlenskandal

■ 30 Millionen Mark für Schadensersatz

Hamburg (dpa) — Nach dem Strahlenskandal im Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) rechnet die Wissenschaftsbehörde offenbar mit Schadensersatzforderungen von bis zu 30 Millionen Mark. Eine entsprechende Summe sei für falsch behandelte Krebspatienten zurückgelegt worden, gab Wissenschaftssenator Leonhard Hajen (SPD) bekannt.

Nach Angaben von Patientenanwalt Wilhelm Funke gibt es inzwischen 306 Patienten oder Angehörige, die Strahlungsschäden geltend machen. Vor einem Jahr war bekannt geworden, daß Krebspatienten in der Hamburger Klinik mit zu hohen Dosierungen abweichend von herrschenden Standards bestrahlt wurden. Sie leiden zum Teil noch heute an schwersten Nebenwirkungen. Der Leiter der Radiologie, Professor Klaus-Henning Hübener, war im vergangenen Sommer vom Dienst suspendiert worden. Gegen ihn ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

„Ein Jahr intensivster Aufarbeitung der Vorwürfe hat den Verdacht auf zu hohe Strahlendosis bei der Krebsbehandlung in vielen Fällen erhärtet“, erklärte Hajen. In einem Zwischenbericht des Wissenschaftsausschusses der Bürgerschaft heißt es zu den „Vorkommnissen in der Strahlentherapie des UKE“, daß „medizinisch eigentlich selbstverständliche Untersuchungen von unkonventionell behandelten Patienten“ erst erfolgten, als die Schäden publik geworden waren.

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