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Kostbar und immer im Fluß

■ Wassersparen ist angesagt, der Wohnungswasserzähler hilft dabei

Tausende von Litern Trinkwasser rauschen täglich durch Hähne, Duschköpfe und Toilettenspülungen. Aber die Ressourcen sind begrenzt, der sorgsame Umgang mit dem nassen Element muß gefördert werden. Die Hamburger Wasserwerke (HWW) und die Umweltbehörde haben zu diesem Zweck jetzt den 100.000sten Wohnungswasserzähler in Hamburg installiert. Durch das Gerät konnten bereits bis zu 35 Prozent Wasser pro Haushalt eingespart werden.

Auch heute noch werden in rund 600.000 Hamburger Wohnungen die Wasserkosten entsprechend der Wohnungsgröße berechnet. Der individuelle Verbrauch eines Haushalts bleibt dabei unberücksichtigt. Das führt dazu, daß sparsame Mieter die Verschwendung anderer Hausbewohner mitfinanzieren.

Der Wohnungswasserzähler mißt dagegen genau die Wassermenge, die tatsächlich in einem Haushalt verbraucht wird. Das geht dem Mieter nicht nur ans Umweltgewissenondern auch an die Geldbörse. Die scheint allen Hamburgern am Herzen zu liegen: Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch sank 1993 jedenfalls auf 129 Liter Wasser täglich. In den Vorjahren waren es 135 Liter gewesen, womit die Hanseaten allerdings immer noch unter dem Bundesdurchschnitt liegen.

„Wir können den Einbau von Zählern grundsätzlich nur empfehlen“, sagt Energieberater Bielkien von der Verbraucherschutzzentrale Hamburg. „Probleme können lediglich noch bei der Finanzierung auftauchen, wenn ein Vermieter die Installation ablehnt.“ Denn die Wasserwerke fördern die Nachrüstung mit Zählern zwar mit 130 Mark pro Wohnung, die Kosten betragen aber rund 300 Mark. Und obwohl das Gerät in allen Neubauten gesetzliche Pflicht ist, existiert bisher noch keine vergleichbare Verordnung für Altbauten.

Das soll sich durch eine Novellierung der Hamburgischen Bauordnung ändern, die voraussichtlich Ende diesen Jahres in Kraft treten wird. Darin ist vorgesehen, daß innerhalb von zehn Jahren alle Altbauwohnungen in Mehrfamilienhäusern mit Wohnungswasserzählern ausgerüstet sein müssen. Dadurch könnten - hochgerechnet auf das Jahr 2004 - rund acht Millionen Kubikmeter Trinkwasser jährlich eingespart werden.

Ein Schritt in die richtige Richtung, bei dem man nicht stehen bleiben sollte. Verbraucherschützer Bielkien weist auf weitere Sparmöglichkeiten hin, die noch viel zu wenig genutzt werden: „Es gibt sehr preisgünstige Amatureneinsätze, die den Wasserausfluß begrenzen, außerdem sind die meisten Toilettenbecken immer noch zu groß, sechs Liter Fassungsvermögen reichen aus. Und es ist unnötig, daß Trinkwasser für die Waschmaschine und die Toilettenspülung verbraucht wird. Hier wäre eine konsequente Regenwassernutzung wünschenswert.“

Ute Schmölz

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