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Weiter Öko-Jahr

■ Proteste gegen Einsparungen erfolgreich

Hannover Nach Protesten von betroffenen Jugendlichen und Umweltverbänden wird die Landesregierung das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) in Niedersachsen voraussichtlich weiterfinanzieren. Der Beirat des Bildungsprojekts warnte gestern vor den Sparplänen. Die 700.000 Mark Landesmittel für 120 FÖJ-Stellen pro Jahr seien für das bundesweit renommierte Bildungsprojekt im Umweltbereich unentbehrlich.

Der Leiter der Planungsabteilung, Wolf Kutzer, erklärte, das Ökologische Jahr decke sich mit den Leitlinien der Regierungserklärung von Ministerpräsident Schröder. Er gehe davon aus, daß spätestens in der nächsten Kabinettssitzung der Weg für eine Ausnahme von der Haushaltssperre für das FöJ freigemacht werde. Die zuständige Umweltministerin Monika Griefahn sagte, das Projekt müsse bleiben. Bei Sparmaßnahmen müsse die Regierung „mit großem Fingerspitzengefühl“ vorgehen.

Niedersachsen sei bundesweit Vorreiter für das FÖJ gewesen, so Angelika Güntzel vom FÖJ-Beirat. Beinahe alle Länder hätten nachgezogen. Bis Ende Juni sollten die Verträge vom Landesamt für Ökologie für 1995 unterzeichnet werden. Es sei unfaßbar, daß ein so wertvolles und zugleich kostengünstiges Projekt zur Disposition gestellt werde, kritisierte Beiratsmitglied Gerd Wessels vom Jugendumweltbüro. Ohne die Landesmittel würden die übrigen Mittel von Bund (400.000 Mark) und Stiftungen (450.000 Mark) verfallen. Die Einsatzstellen für das FÖJ bringen rund eine Mio. Mark auf.

„Wenn die Landesregierung nicht weiterzahlt, stehen 120 junge Leute auf der Straße“, sagte eine FÖJ-Bewerberin. Viele hätten ihr Studium oder andere Ausbildungen für das freiwillige Jahr im Vertrauen auf die bisherigen Zusagen verschoben. dpa

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