Wird Werder morgen deutscher Meister?

■ Endspiel der Jugendmeisterschaft am Sonntag in Delmenhorst / Bremen gegen Dortmund

Zum ersten Mal steht Werder Bremen morgen in einem Endspiel um die deutsche Jugend-Meisterschaft. Da das Weserstadion mit dem Bryan-Adams-Konzert bereits belegt ist, muß das Spiel der Grün-Weißen gegen die A-Jugend von Borussia Dortmund allerdings in Delmenhorst stattfinden. Anpfiff ist am Sonntag um 11 Uhr. Werder hofft auf ein volles Stadion, in dem es 900 Sitz- und 8.000 Stehplätze gibt.

Zu dem 18köpfigen Bremer Aufgebot gehören sechs Spieler mit ausländischem Paß. Sie sind in der Türkei, in Island oder Neuseeland geboren. Die in der Bundesliga übliche Begrenzung auf höchstens drei nichtdeutsche Spieler gibt es im Jugendbereich des DFB nämlich nicht. „Von den 300 Spielern in unseren 20 Jugendmannschaften haben wir 100 Ausländer“, sagt Hans Loßmann, hauptamtlicher Nachwuchskoordinator bei Werder Bremen, „das gehört bei uns zum Vereinskonzept.“

Für die Werder-Spieler fremder Paßfarben bietet die Aufstellung in den A-Jugend-Mannschaften des DFB den möglichen Einstieg in eine Bundesliga-Karriere. Denn nach fünf Jahren Zugehörigkeit zu deutschen Vereinsmannschaften gelten sie nach den DFB-Regularien als „fußballdeutsch“ und werden nicht auf die Ausländerquote der Bundesligamannschaften angerechnet.

Sechs Spieler der Bremer Mannschaft gehören zu den 25 Jugendlichen, die für zwei bis drei Jahre im Werder-Internat auf eine Bundeslige-Karriere getrimmt werden. Denn mit 19 Jahren ist die Zeit des Jugend-Fußballs endgültig vorbei. Kai Achilles, der Bremer A-Jugend-Kapitän, schafft das Endspiel gerade noch vor seinem 19. Geburtstag, den er am 18. September feiern wird. Der jüngste Spieler, Jens Schreiter, ist 16 Jahre alt.

Alle Spieler von Werder und Borussia treffen sich bereits heute, um gemeinsam im Bremer Hotel Munte zu übernachten. Am Abend steht ein gemeinsames Bankett auf dem Programm. Doch danach trennen sich die Wege wieder. Zwar werden sich beide Mannschaften die WM-Fernsehübertragung zu Gemüte führen, Werder allerdings im „Kleinen Saal“, Borussia aber auf der „Veranda“. Ase