■ Justizsenatorin 100 Tage im Amt: Die Show ist vorbei
Werte Frau Peschel-Gutzeit, wir freuen uns, daß Sie bei Ihrem Amtsantritt als Justizsenatorin von Ihren neuen Mitarbeitern „so loyal empfangen worden“ sind und daß es Ihnen in Ihrer „heimlichen Liebe“ Berlin so gut gefällt. Wir danken Ihnen auch für Ihren Großmut und das Verständnis, das Sie uns, den Berliner Motzkis, entgegenbringen. Wie sagten Sie auf Ihrer gestrigen Bilanz-Pressekonferenz anläßlich von hundert Amtstagen doch so schön mit viel Pathos? „Zwar wird in Berlin viel geschimpft und gemeckert, ich bin aber überzeugt davon, daß dies ein hochwirksames Ventil ist. Denn alle tun ja trotzdem ihre Arbeit ohne jede Einschränkung.“ Unseren Respekt auch dafür, daß Sie auf dem SPD Parteitag am vergangenen Wochenende so klar gegen unseren Intimfeind Heckelmann Stellung bezogen haben.
Aber, Frau Peschel-Gutzeit, nach hundert Tagen Amtszeit ist die Schonzeit in Berlin nun einmal vorbei. Darum wurden Sie von den Genossen auf dem SPD-Parteitag auch ausgepfiffen, als Sie ihnen das Märchen auftischten, in Hamburg sei die Bildung einer rot-grünen Koalition an den Grünen gescheitert. Gestern bei Ihrer Bilanz- Konferenz belustigten sich die Journalisten über Ihr 24seitiges Presseerklärungs-Machwerk: „Viel Papier, just for show. Hoffentlich liest sie das nicht alles auch noch langsam vor.“ Zumindest das haben Sie uns erspart. Klappern gehört bei Politikern zum Handwerk. Aber man kann es auch übertreiben. Werte Frau Peschel-Gutzeit, eine Hausapotheke für Gefangene ist gut und schön. Aber bitte laden Sie uns erst wieder ein, wenn Sie mit weniger Worten mehr zu sagen haben: Ergebnisse und kein Wortgeklingel über vage Vorhaben. Vielen Dank auch für die belegten Brötchen! Plutonia Plarre
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