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Statt Partei steht vor der Spaltung

■ Hamburger Parteivorstand empfiehlt Rückzug aus dem Bundesverband

Ende eines Allmachttraums: Der Vorstand der Hamburger Statt Partei hat gestern beschlossen, ihren Mitgliedern vorzuschlagen, aus dem Bundesverband der Statt Partei auszutreten. Die damit verbundene Spaltung der Partei soll nach den Sommerferien auf einer Hamburger Mitgliederversammlung beschlossen werden.

Erst Anfang des Jahres hatte die bei den Bürgerschaftswahlen sensationell erfolgreiche Wählergemeinschaft ihre bundesweite Ausdehnung beschlossen – und sich damit kräftig verkalkuliert. Statt des von Parteigründer Markus Wegner erhofften Marsch auf Bonn und die Bundestagswahlen, verfingen sich die Polit-Neulinge in internen Querelen und überzogen sich gegenseitig mit einstweiligen Verfügungen und Gerichtsprozessen.

Ein letzter Versuch des amtierenden Hamburger Bundesvorsitzenden Mike Bashford zu einer Einigung mit den übrigen Landesverbänden um den Düsseldorfer Unternehmers und Gegen-Vorsitzenden Harald Kaiser scheiterte Ende Juni.

Gestern sagten Bashford und sein hessischer Stellvertreter Jürgen Pilligrath dann zunächst eine für heute geplante Bundesversammlung in Fulda ab. Danach faßte der Hamburger Landesvorstand den schon seit Wochen erwarteten Spaltungs-Beschluß:

„Eine bundesweite Entwicklung von Statt Partei,“ so heißt es in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung der Hamburger Parteispitze, gebe man derzeit außerordentlich geringe Chancen. Falls sich nicht „wider erwarten neue Konstellationen“ ergäben, werde man sich künftig auf Hamburg beschränken.

Parteigründer Markus Wegner, der die bundesweite Ausdehung eifrigst betrieben hatte und an der gestrigen Entscheidung nicht beteiligt war, bemühte sich flugs um Schadensbegrenzung: In Hamburg, so versicherte er, stehe die Bürgerschaftsfraktion „wie eine eins da.“

uex

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