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Reps stellen sich kalt

■ Rep-Fraktionsmitglied Frank Seifert wurde von seinen Parteikollegen aus BVV-Ausschüssen in Tiergarten entfernt

Bei den rechtsextremen „Republikanern“ (Reps) in Tiergarten liegen die Nerven blank. Nach heftigen internen Streitigkeiten hat die Mehrheit der fünfköpfigen Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ihr Mitglied Frank Seifert entmachtet. Der 23jährige wurde am Donnerstag aus fünf Ausschüssen des Bezirksparlaments (Haushalt, Schule, Volksbildung, Ausländer und Sport) zurückgezogen. Zwei Fraktionsmitglieder wurden bereits als Ersatz nominiert. Vor geraumer Zeit war Seifert als stellvertretender Fraktionsvorsitzender abgesägt worden.

Rep-Landesgeschäftsführer Sven Thomas Frank bestätigte gestern gegenüber der taz die fraktionellen Machtkämpfe. Sie seien allerdings nicht auf inhaltliche Differenzen, sondern auf „menschliche Probleme“ zurückzuführen. Seifert sei „einem Teil der Fraktion zu forsch. Er wiederum hält einige Mitglieder für zu ruhig“. In der Vergangenheit war Seifert, der stets eine Gruppe von jugendlichen Rep-Sympathisanten zu BVV-Sitzungen mitbringt und auf der Zuschauertribüne plaziert, durch lautstarke und aggressive Zwischenrufe aufgefallen. Mehrmals wurde er deswegen vom BVV-Vorsteher Kurt Theil wegen „ungebührlichen Benehmens und unflätiger Bemerkungen“ gerügt und einige Male auch des Saales verwiesen.

Auch sonst machte Seifert weniger durch Sacharbeit als durch spektakuläre Auftritte von sich reden. Wie BVV-Vorsteher Theil gegenüber der taz bestätigte, erschien Seifert, der bei einem Sicherheitsunternehmen beschäftigt ist, nach der Arbeit mit einer Pistole zu einer Ausschußsitzung.

Offenbar ist Seiferts Liebe zu den Waffen kein Einzelfall. Nach Angaben des BVV-Fraktionsgeschäftsführers von Bündnis 90/ Die Grünen, Michael Böttrich, weigert sich seit längerem eine türkische Putzfrau, die Fraktionsräume der Reps zu betreten, weil in ihrer Gegenwart zum wiederholten Male mit Waffen hantiert wurde.

Außerhalb des Bezirksparlaments fiel Seifert zuletzt im April dieses Jahres auf, als eine Gruppe von Demonstranten einen Rep- Stand vor der Arminius-Markthalle in Tiergarten verhindern wollten. Nach Angaben der „Antifaschistischen Initiative Moabit“ (AIM) soll er einen Demonstranten mit den Worten „Heil Hitler, du Jude“ begrüßt haben. Der Jugendstadtrat von Tiergarten, Jörn Jensen (Bündnis 90/ Die Grünen), der zufällig Zeuge des Geschehens wurde, hatte zudem beobachtet, wie die Polizei nach einem gezielten Hinweis von Seifert zwei Gegendemonstranten festnahm.

Die Rep-Landesspitze versuchte gestern, den Konflikt herunterzukochen. Der Streit zwischen Seifert und dem Rest seiner Fraktion sei beigelegt worden, versicherte Landesgeschäftsführer Frank: „Wir haben an alle appelliert, sich in Zukunft zusammenzuraufen.“ Severin Weiland

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