Glasnost bei Weltbank

■ Ökofonds läßt NGO-Beobachter zu

Washington (ips) – Die „Globale Umweltfazilität“ (GEF), ein bei der Weltbank angesiedelter Ökofonds, wird erstmals Beobachter von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu ihren halbjährlichen Treffen zulassen. Die Entscheidung, sich in Zukunft von etwa acht Umweltaktivisten in die Karten schauen zu lassen, fiel auf der ersten Sitzungsperiode des neu konstituierten GEF-Rats in der vergangenen Woche. Beschlossen wurde auch, daß NGOs aus den Entwicklungsländern künftig Gelder aus dem Budget der GEF beantragen können.

Die Neuerungen werden als Ergebnis der dreijährigen GEF-Pilotphase gewertet. Während dieser Zeit hatten Umweltaktivisten vor allem die engen Bande der GEF zur Weltbank beklagt und moniert, daß viele der GEF-Projekte nur dazu dienten, größeren Vorhaben der Bretton-Woods-Institution ein „grünes Mäntelchen“ zu verpassen. Die GEF, ein gemeinsamer Fonds von Weltbank, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und dem UN-Umweltprogramm (UNEP), kann in Dreijahresfrist über zwei Milliarden US-Dollar für Umweltprojekte in Bereichen wie Klima- und Artenschutz bereitstellen. Für das kommende Jahr standen Ausgaben für Vorhaben von 400 Millionen US-Dollar zur Debatte. Die 32 Mitglieder des GEF-Rates hielten sich jedoch bisher mit festen Zusagen zurück. Denn noch fehlt der GEF eine Neubestimmung ihrer Strategie. Sie soll jetzt auf dem nächsten Treffen im Oktober vorgestellt werden.