■ Gedenken: Vergessen
Gestern verdiente sich der Newssender n-tv einen Grimmepreis. Präzise wie selten brachte der Kanal die Komplexität des Gedenkens auf den Punkt: Während der Live-Übertragung der Berliner Gedenkfeier zum 20. Juli lief am unteren Bildrand ein Infostreifen mit den aktuellen Börsenkursen. Und während also Kanzler Kohl in getragenem Ton vom „unvergessenen Leid“ und den „lauteren Motiven“ der Opfer sprach, vermeldete der Frankfurter Dax die Kurse der unermütlich wirtschaftlich Tätigen: BASF (+4,5)...Deutsche Bank (-3)...Krupp (+4)...Mannesmann (+6,5)... „In Wahrheit“, so Kohl, „gibt es keinen Kompromiß zwischen Freiheit und Unfreiheit.“ Außer dem ökonomischen.klab
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen