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Kommt der Geist von Sudermühlen?

■ Uli Maslo hofft im Pauli-Trainingslager auf neue Erkenntnisse

Trainingslager sind eine zweischneidige Sache. Einerseits besteht die Gefahr, daß der gefürchtete Lagerkoller aufkommt, andererseits gibt es keine bessere Gelegenheit, in Ruhe Gespräche zu führen, als fern der Heimat. Auch der FC St. Pauli weiß um dieses Risiko, doch der neue Trainer Uli Maslo hat keine andere Wahl, als die Kasernierungsvariante zwecks Kennenlernen zu wählen. Denn das hat der 56jährige zu Beginn seiner Tätigkeit am Millerntor eingestehen müssen: „Von der Mannschaft weiß ich nicht viel.“

Damit sich dies ändert, ist der Zweitligist ins Trainingsquartier gefahren, um etwas ähnliches wie den „Geist von Sudermühlen“ zu beschwören. Einheit, der gerade der FC St. Pauli so dringend bedarf, lautet das Ziel. Schließlich war nicht auszuschließen, daß es nach der Entlassung von Josef Eichkorn zu einer latenten Verweigerungshaltung gerade bei den Spielern kommen würde, die bis zuletzt zum Josef gehalten hatten. Doch davon ist bislang nichts zu spüren, die Beteiligten machen alles, um die Schatten der Vergangenheit zu vertreiben.

Dazu tragen sicherlich auch die guten Nachrichten in punkto Neuverpflichtungen bei. Stand der Kiezclub bis vor wenigen Tagen und vier Wochen vor dem ersten Punktspiel gegen den VfL Wolfsburg noch ohne schlagkräftigen Angriff da, geben sich jetzt Offensivkräfte die Klinke in die Hand. Während Marinus Bester (Werder Bremen) und der polnische Nationalspieler Darek Schubert (Pogon Stettin) schon getestet werden konnten, wartet ein anderer Kandidat, der bulgarische WM-Reservist Iwaylo Andonow, noch immer auf sein Einreisevisum. Manager Jürgen Wähling ist von Schubert schon jetzt begeistert („Eine Augenweide, ihn spielen zu sehen.“) und hofft, diesen ebenso wie den Mann aus Sofia ausleihen zu können. Auch ohne den Bulgaren dürfte das Freundschaftsspiel beim Regionalligisten VfL Osnabrück (heute 20 Uhr) kein Problem sein. Ohne Lagerkoller allemal. cleg

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