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Butros Ghali: UNO in zehn Tagen pleite

■ Einsparungen und bessere Kontrolle

New York (ips/AP) – Butros Ghali, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat rigide Sparmaßnahmen angekündigt. Wenn nicht umgehend die größten ausstehenden Mitgliedsbeiträge angewiesen würden, stünden die UNO- Blauhelm-Aktionen bis Ende Juli oder Anfang August endgültig vor dem finanziellen Aus, schrieb der UN-Generalsekretär in einem Brief an den Sicherheitsrat. Die Ausgaben für alle Blauhelm-Einsätze müßten so weit wie möglich heruntergeschraubt oder hinausgeschoben werden. Auch das UN- Sekretariat in New York, das die Friedensmissionen koordiniert, soll Vermittlungen und Rekrutierungen bis „auf Ausnahmen in den allerwichtigsten Fällen“ verschieben.

Nach dem Stand vom 15. Juli waren bei der Weltorganisation Mitgliedsbeiträge in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar offen. 837 Millionen Dollar davon fehlen nun dem regulären UN-Budget, zwei Milliarden Dollar den insgesamt 17 gegenwärtig laufenden Friedensmissionen. Die drei größten säumigen UN-Mitglieder sind die USA mit 650,3 Millionen Dollar Schulden, die GUS mit 173,6 Millionen Dollar und Frankreich mit 155,3 Millionen Dollar. Schon in der letzten Woche waren einige der UN-Friedensmissionen faktisch bankrott. Dazu gehören unter anderem die Operationen in Somalia und Mosambik. In prekärem Zustand sind die Missionen in El Salvador, der UN-Interimstruppe im Libanon, der Irak-Kuwait-Beobachtermission und der UN- Truppen in Ex-Jugoslawien. – Zuvor hatte der UNO-Ausschuß für Verwaltung und Finanzen die Schaffung eines unabhängigen Finanzkontrolleurs für die UNO empfohlen, um Mißwirtschaft und Verschwendung innerhalb zu bekämpfen. Er soll den Rang eines Untergeneralsekretärs bekommen sowie alle UNO-Programme inspizieren und bewerten können. Die UNO-Generalversammlung soll diese Woche zustimmen.

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