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Frieden auch ohne Vertrag

■ Israelisch-jordanische Friedenserklärung

Eilat/Washington (AFP/AP/taz) – Anschaulicher könnte Frieden kaum sein: Im jordanischen Teil des Roten Meers dümpelten gestern israelische Boote, aus den Bordlautsprechern dudelte arabische Musik. Zwei jordanische Patrouillenboote näherten sich den Grenzverletzern. Doch statt – wie es sicherlich in der Dienstanweisung steht – diese aufzubringen, winkten die Jordanier fröhlich herüber.

Wenige Stunden später schüttelten sich dann die Vertreter beider Staaten vor dem Weißen Haus in Washington die Hände. Die Zusammenkunft zwischen Israels Regierungschef Jitzhak Rabin und dem jordanischen König Hussein signalisierte, daß zwischen beiden Staaten Frieden eingekehrt ist. Mit Rücksicht auf Syrien mochte Hussein seine Unterschrift jedoch nicht unter einen richtigen Friedensvertrag setzen. Statt dessen unterschrieben beide eine „Friedenserklärung“, die den Kriegszustand offiziell beendet. Das Papier legt eine enge Kooperation in der zivilen Luftfahrt sowie in Tourismus und Handel fest. Des weiteren soll zwischen beiden Staaten eine Autobahn gebaut werden. Angesichts solcher Perspektiven verschlug es Friedensgegnern die Sprache: In Jordanien protestierten gestern 200 Menschen mit einem Schweigemarsch gegen das Abkommen. taud Seite 9

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