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„Wollen nur kuscheln“

■ Der Boulevard stimmt das Fraßlied an

Klar ist jetzt schon: Ruhe wird Michael Jackson nach seiner Heirat mit Lisa Marie Presley nicht finden, im Gegenteil – der Terror der Intimität hat gerade erst begonnen. „Kuscheln sie, küssen sie, räkeln sie sich verschwitzt in ihren Baldachin-Betten (mit Spiegeln an Wand und Decke)?“ fragte Bild – um drei Zeilen später Mutmaßungen über Jacksons mangelnde „Ehefähigkeit“ anzustellen. Prompt kommt auch ein „Eheforscher“ zu Wort, der die Stegreifexpertise erstellt: „Vollzogen wird die Ehe wahrscheinlich in beiderseitigem Einvernehmen nie, weil sowohl Lisa als auch Jacko kindheitstraumatisch geschädigt sind. Sie haben etwas gegen Sex und wollen nur kuscheln.“

Vergleichsweise unsensationell nehmen sich dagegen die Statements von Richter Hugo Alvarez Perez aus – auch wenn er immerhin derjenige war, der das Paar vor elf Wochen an einem geheimen Ort in der Dominikanischen Republik traute – „in aller Stille“, wie es in solchen Fällen heißt. „Es war eine ganz normale Hochzeit“, teilte Perez einer TV-Station im Miami- Vorort Hialeah trocken mit, „sie dauerte mehr oder weniger zwölf Minuten.“

Eher an Zahlen und Geschäften orientiert war auch die New York Post: „Die Ehe ist reine Werbung für seine Platte, die im Herbst erscheint“; und People mutmaßte, Jackson habe es allein auf die Rechte an den Elvis-Songs abgesehen – wenn nicht gar auf dessen Männlichkeit.

Das wiederum wußte Bild ganz genau: „Elvis weint im Himmel.“

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