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Mutmaßlicher Taxi-Mörder gefaßt

■ Taxifahrer mit 20 Messerstichen ermordet / Schnelle Aufklärung war Zufall / Fünfter Taxi-Mord in zwei Jahren

Der Mord an dem Taxifahrer Ali A., der am späten Donnerstag abend mit 20 Messerstichen getötet wurde, ist offenbar aufgeklärt. Der direkt nach der Tat festgenommene 42jährige Mann aus Montenegro habe „völlig grundlos und mit äußerster Brutalität zugestochen“, sagte gestern der Leiter der zuständigen Mordkommission, Wolfgang Klaffer. Die sehr schnelle Aufklärung der Tat, so Klaffer, sei jedoch Zufall gewesen.

Der mutmaßliche Täter sei irgendwo im Stadtgebiet in das Taxi des 39jährigen türkischen Familienvaters eingestiegen, so Klaffer. Kurz vor dem Mord seien am Bahnhof Zoo drei weitere Männer in das Taxi gebeten worden. Die jungen Männer, Stricher vom Bahnhof Zoo, erhofften sich ein Geschäft. Man habe sich darauf verständigt, nach Schöneberg in die Wohnung des Montenegriners zu fahren. Der Taxifahrer Ali A. nahm den Weg über die Kurfürstenstraße Richtung Potsdamer Straße.

Auf der Höhe Urania-/Ecke Kurfürstenstraße mußte der Taxifahrer an einer Ampel halten. Wie die Polizei weiter mitteilte, hat der offenbar unzurechnungsfähige Mann nach Zeugenaussagen plötzlich und ohne ersichtlichen Grund mit einem Klappmesser „wie wild auf den Fahrer eingestochen“.

Eine unmittelbar vor dem Taxi fahrende Streife der Freiwilligen Polizeireserve bemerkte im Rückspiegel, wie der Wagen „plötzlich die Spur verlor, schlingerte und an dem Beton-Mittelstreifen hängen blieb“. Die Reservisten stiegen aus und fanden den schwerverletzten Taxifahrer.

Der Messerstecher wurde sofort festgenommen. Eine zufällig in der Nähe weilende Streife der Schutzpolizei leistete Amtshilfe. Der mutmaßliche Täter hatte sein Opfer mit Messerstichen in den Rücken und den Bauch so schwer verletzt, daß auch der sofort herbeigerufene Notarzt nicht mehr helfen konnte.

Die drei Stricher konnten nach der Vernehmung wieder entlassen werden. Unabhängig voneinander hätten sie übereinstimmende Aussagen gemacht, so der leitende Kripobeamte. Über den mutmaßlichen Täter konnte die Polizei keine weiteren Angaben machen. Zu der Tat habe er sich „wirr und unzusammenhängend“ geäußert. Gegen ihn wurde gestern Haftbefehl wegen Mordes beantragt.

Das Opfer lebte seit 1987 in Steglitz und hinterläßt drei Kinder im Alter von 10, 14 und 16 Jahren. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Berlin fünf Taxifahrer ermordet. me

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