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Hasch-mich in Eimsbüttel

■ Razzia in „Headshop“ wg. Cannabispflanzen im Schaufenster

Langeweile bei der Polizei? Jagdfieber auf Kleinvieh trieb gestern jedenfalls Hamburgs Uniformierte um: Zwei spröde Pflänzchen in einer Schaufensterauslage trugen dem 23jährigen Sven M. am Nachmittag erst einen Hausbesuch und dann einen kleinen Ausflug ins nächste Polizeirevier ein. Auch mit erkennungsdienstlichen Behandlungsmethoden wurde der junge Mann vertraut gemacht.

Sven M. ist Betreiber des „Headshops“ in Eimsbüttel. Ein Lädchen, in dem Freunde haluzinogener Rauchwaren ihre Utensilien kaufen können: Schmucke handgeschnitzte Shillums oder Wasserpfeifchen aller Art. Aber keinen shit – dies zumindest hatte Sven M. beim letzten taz-Besuch heftig dementiert: „Bei mir nicht, das liegt nicht drin.“ Und die beiden Cannabis-Pflanzen in der Auslage? Reine Dekoration, so des Besitzers Beteuerung.

Hamburgs Polizisten wollten es aber wohl doch genauer wissen – sie nahmen Sven mitsamt seines Grünzeugs fest. „Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz“ – mehr war gestern aus der Polizei-Pressestelle nicht über die Hintergründe in Erfahrung zubringen. Offenbar ist man der Auffassung, daß Teile des Warenangebots im „Headshop“ inhalierbar seien.

Eigentlich ist die Strafverfolgung bei Haschisch-Delikten seit dem Frühjahr etwas weniger streng: Das Bundesverfassungsgericht hatte den Besitz kleiner Haschisch-Mengen zum Eigenkonsum zwar nicht für straffrei erklärt, aber in diesen Fällen von einer Strafverfolgung abgeraten. Allerdings ist der Handel nach wie vor gesetzwidrig. sako

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