: Halbe Statt-Kandidatur
■ Wählervereinigung kandidiert in acht Bundesländern / Hamburg nicht dabei
Die Statt Partei wird bei den Bundestagswahlen nur in acht Bundesländern kandidieren. Wie der Leiter des Hamburger statistischen Landesamtes, Erhard Hruschka, gestern der taz bestätigte, tritt die im vergangenen Jahr gegründete Wählervereinigung in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland, Berlin, Brandenburg und Thüringen an. In Hamburg und sieben weiteren Bundesländern wird die Statt Partei nicht auf dem Stimmzettel stehen.
Daran kann auch die für Samstag nach Castrop-Rauxel einberufene Bundesversammlung der Wählervereinigung nichts mehr ändern, da die Meldefrist für eine mögliche Kandidatur bereits abgelaufen ist.
Gestern abend wollte der Hamburger Landesverband der Statt Partei seine Haltung für die Bundesversammlung festlegen, bei der unter anderem die Querelen zwischen den beiden rivalisierenden Parteivorsitzenden Mike Bashford und Harald Kaiser beigelegt werden sollen. Die beiden hatten sich monatelang gegenseitig mit wüsten Beschimpfungen und Klageandrohungen überzogen, dann aber vor zwei Wochen dem erstaunten Publikum bekannt gegeben, daß man sich nun völlig einig sei. Bashford will in Castrop-Rauxel nicht mehr kandidieren und die Wahl Kaisers zum Parteichef unterstützen.
Parteigründer Markus Wegner, zugleich Statt-Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft, äußerte sich allerdings auch gestern gegenüber der taz skeptisch zu den bundesweiten Chancen der Wählergemeinschaft. Er schloß weiterhin nicht aus, daß sich der Hamburger Landesverband bei einer negativen Entwicklung aus dem Bundesverband zurückziehen könnte. Einen Preis für die Streitereien mußte die Statt Partei bereits zahlen: In Hamburg sind in den vergangenen Wochen 80 Mitlgieder ausgetreten – es verbleiben nur noch 462.
Die taz berichtet morgen ausführlich über die Versammlung. uex
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen