: Der Stoff, aus dem die Bomben sind
■ betr.: „Atomschmuggel beunru higt Clinton“ u.a., „Töpfer und Siemens erneut eine Front“, taz vom 19.8.94
Während noch der Bundesumweltminister gemeinsam mit der Firma Siemens deren Sieg vor dem Bundesverwaltungsgericht feiert, ist der Kanzler in „tiefer Sorge“ über den illegalen Handel mit dem Stoff, aus dem die Bomben sind.
Während in Hanau nun mit höchstrichterlicher Zustimmung weiter Plutonium produziert werden darf, plant die CDU drastische Strafverschärfungen für Schmuggel und illegalen Handel. Die Berliner Entscheidung, mag sie juristisch auch nachvollziehbar sein, zeugt von politischer Kurzsichtigkeit und Verantwortungslosigkeit! Glaubt man vielleicht, deutsches Plutonium wäre ungefährlicher als russisches? Oder glaubt man gar, die Sicherheitsvorkehrungen in Hanau könnten Kriminelle oder Fanatiker abschrecken, wenn letztes Jahr sogar friedliche Atomkraftgegner eine halbe Stunde lang unbemerkt auf dem Werksgelände spazierengehen konnten?
In Hanau soll jährlich ein Vielfaches der in der vergangenen Woche sichergestellten Menge Plutonium hergestellt werden, und bereits diese hätte genügt, zahllose Menschenleben zu vernichten... Barbara Sauer, Elternverein
Restrisiko e.V., Wiesbaden
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