: Ein Chinese in Moskau
■ Präsident Zemin auf Staatsbesuch
Moskau (AP) – Zum Auftakt seiner ersten Europareise ist der chinesische Präsident Jiang Zemin gestern zu einem viertägigen Staatsbesuch in Moskau eingetroffen. Er werde mit der russischen Führung über den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern sprechen, erklärte Jiang bei seiner Ankunft. Jiang und Präsident Boris Jelzin werden voraussichtlich ein Abkommen zur Beendigung der gegenseitigen atomaren Bedrohung unterzeichnen.
Das Abkommen sieht vor, die Atomraketen nicht länger auf das jeweils andere Land zu richten. Die Präsidenten werden außerdem einen Vertrag schließen, in dem die Grenzstreitigkeiten endgültig beigelegt werden. Des weiteren werden sie über die Ausweitung des bilateralen Handels beraten. Nach Rußland wird das chinesische Staatsoberhaupt in die Ukraine und nach Frankreich weiterreisen.
Die Reformbewegung Demokratisches Rußland forderte von Jelzin, auf eine Freilassung politischer Gefangener in China zu dringen. Außerdem solle er sich bei Jiang dafür einsetzen, daß Dissidenten nicht länger verfolgt würden, hieß es in einer in Moskau verbreiteten Erklärung. Die tragischen Ereignisse auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989 seien nicht vergessen.
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