110 km/h im Liegen radeln

■ Deutsche Liegerad-Meisterschaften iHannover

Wer einmal damit geradelt ist, läßt angeblich nie wieder ab von den Dingern: von Liegerädern. An diesem Wochenende wurden in Hannover offene Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Auch wenn Liegeräder in der City eher komisch anmuten, ihre FahrerInnen schwören darauf, daß Liegeradfahren 1. bequemer, 2. schneller und 3. praktischer bei Regen ist. Am Samstag und Sonntag haben sich 80 bis 100 TeilnehmerInnen und ihre Gefährte der Konkurrenz gestellt: Eine technische Bewertung gehört ebenso dazu wie ein Geschicklichkeitsparcours, ein Rundkursrennen und ein Hochgeschwindigkeitssprint. Aufgrund ihrer Aerodynamik gehören Liegeräder zu den schnellsten muskelkraftbetriebenen Fahrzeugen – besonders, wenn noch zahlreiche Verkleidungen an ihnen angebracht sind, die nicht nur den Regen davon abhalten, der Fahrerin ins Gesicht zu peitschen, sondern auch die Geschwindigkeit erheblich steigern. Der Weltrekord wird mit 110/km/h von der US-amerikanischen „Cheetah“ gehalten.

In Deutschland gibt es relativ viele Hersteller von Liegerädern, doch der echte Fan fängt nach dem Kauf erst an zu basteln – oder entwirft mit seiner Liegeradgruppe das gefährt gleich selbst. Mitveranstalter Jens Holloch nennt gleich drei Liegeräder sein eigen. „Eins ist mein Stadtrad“, erzählt er, „das ist so hoch gebaut, daß man damit so gerade eben über die Autos drüber weggucken kann“. skai