piwik no script img

Betr.: Kirchenasyl

In zehn Thesen hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) seine Haltung zum Kirchenasyl erläutert. Überschrift: „Beistand ist nötig, nicht Widerstand“.

Der Titel ist Programm. Zwar erklärt die EKD, daß Hilfe für Bedrängte Christenpflicht sei, gleichzeitig aber lehnt sie jede Verantwortung der Institution ab. Wer Flüchtlinge in der Kirche aufnehme, treffe eine individuelle Gewissensentscheidung in einem konkreten Einzelfall und müsse die Folgen selbst tragen. Asylsuchende Menschen sollten nicht „für eine Revision der Gesetzeslage instrumentalisiert werden“. Das Asylrecht dürfe nicht zu einem Konflikt zwischen Kirche und Staat führen. Die „Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche“ hat die Erklärung vom Wochenende für völlig unzureichend erklärt. Gemeinden würden allein gelassen und weder kirchlich noch ethisch unterstützt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen