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St. Florian, zünd's Füßlein an?

Wundersam sollte es mal wieder bei „Schreinemakers“ hergehen, wurde uns gestern aus jenen Kreisen berichtet, die gewöhnlich als unterrichtet gelten: Vor laufenden Kameras wolle Margarete heute höchstselbst einen sechs Meter langen Teppich aus glühenden Kohlen überqueren. Barfuß, versteht sich.

Natürlich trauen wir der heiligen Margarete seit ihrem sensationellen Tapetenfraß so ziemlich jedes Wunder zu. Und so erkundigten wir uns bei der zuständigen Pressestelle freundlich nach Einzelheiten des geplanten heißen Ganges. „Woher wissen Sie das?!“ fragte uns die zuständige Dame zunächst verschreckt, dementierte das Wunder aber eine Stunde später „definitiv“. Ob Margarete womöglich die Füße bei der Probe doch zu sehr qualmten? Dabei ist so ein Feuerlauf doch gar nicht so schwer. Für Bruchteile von Sekunden kühlt der Fußschweiß nämlich die Oberfläche der Kohle ab, so daß der Läufer durch eine dünne Ascheschicht auf der Sohle geschützt ist. Allerdings müßte sich Margarete, die ihre Sensationsshow ja neuerdings gerne überzieht, um der Konkurrenz die Nachtquoten zu klauen, bei dieser Aktion ganz schön sputen. Denn länger als etwa eineinhalb bis zwei Sekunden darf der Fuß den heißen Boden nicht betreten. Und so würde die heilige Margarete der Quotenschlacht den „läuternden Weg durch die heiße Glut“ weniger kontemplativ denn hüpfend absolvieren müssen. Schade eigentlich. Dieses Hüpfewunder, das ritualgemäß in einem kühlenden Wassereimer endet, hätten wir wirklich mal gerne gesehen. Foto: Ulla Kimmig/laif

Montage: taz

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