Kommentar: Was ist eine Meinung?
■ Nachsitzen für die THW-Leitung
Was haben wir gelacht: Das Technische Hilfswerk, unsere Helden beim Brunnenbohren und Brückenbauen in aller Welt – nur nicht in Bremen. Keine Angst vor Krieg und Erdbeben, aber aus Angst vor Randale am 3.Oktober die Kinderstände abbrechen. Jetzt zeigt sich: Abgesagt haben nicht die Helden in Gummistiefeln, sondern die Eltern des ehrenamtlichen Jugendverbandes. Ende des Witzes.
Anfang des Ärgers. Denn weil er eben dieses verkündet hat, wurde der Pressesprecher des THW gefeuert. Er (hauptamtlich) hätte nichts zu der Jugendorganisation (ehrenamtlich) sagen dürfen. Das heißt – hätte er schon, wenn es erfreulich gewesen wäre. Aber keineswegs das: Zurückweichen der Bundesanstalt vor Chaoten! Und auch noch das als Grund: Angst vor Demonstranten und Polizei!
Was hat der Mann denn getan? Seinen Job als Pressesprecher: Das zu verkünden, was die Mitglieder seiner Organisation tun und lassen. Aber diese „Medieninformation stellt nicht die Meinung der Bundesanstalt THW dar.“ Mag sein. Aber es geht nicht um die unbequeme Meinung eines Mitarbeiters, der im Dienst die Klappe zu halten hat. Es geht um eine unbequeme Tatsache, die der Pressesprecher auf Anfrage zu erläutern hat. Den Unterschied zwischen Tatsache und Meinung sollten aber auch THW-Obere kennen. Wenn nicht, brauchen sie mehr als nur technische Hilfe. Dann heißt es Nachsitzen in Sachen Informationspflicht der Behörden. Bernhard Pötter
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