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655 frauenfeindliche Firmen

Tokio (dpa/taz) – Das japanische Arbeitsministerium hat 655 Firmen erstmals wegen der Diskriminierung von Frauen die rote Karte gezeigt. Wie die Tageszeitung Yomiuri Shimbun gestern berichtete, wurden die Finanzunternehmen und privaten Rundfunkstationen schriftlich angewiesen, ihre Einstellungs- und Beförderungspraktiken für weibliche Mitarbeiter zu verbessern. Sie werden verdächtigt, das 1986 in Kraft getretene Gesetz für Chancengleichheit verletzt zu haben, mit dem die Stellung der Frau auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden soll. Unter der gegenwärtigen Rezession leiden Frauen besonders, da sie oft zur Randbelegschaft gehören oder als Teilzeitkräfte am ehesten von Personalabbau betroffen sind. Hochschulabsolventinnen klagen, daß ihre männlichen Konkurrenten bei der Einstellung bevorzugt werden. Einige Firmen lehnen die Einstellung von Frauen laut Zeitungsbericht in diesem Jahr kategorisch ab oder planen deren Entlassung bei Schwangerschaft oder dem Tragen von Miniröcken.

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