■ Europacup: Kracherlos
Bremen (dpa) – Nach dem Aufgalopp gegen Maccabi Tel Aviv wartet auf Pokalsieger Werder Bremen in der 2. Runde ein echter Härtetest. „Das ist ein Kracherlos. Die Spiele versprechen Würze und Spannung“, stufte Werder-Manager Willi Lemke den nächsten Gegner Feyenoord Rotterdam ein. Der 13fache niederländische Meister besitzt ein anderes Format als der israelische Cupsieger, der sich beim 0:2 am Donnerstag achtbar aus der Affäre zog.
Den Einzug in die nächste Runde hatten sich die Bremer etwas leichter vorgestellt. „Wir konnten im ersten Durchgang keinen Druck ausüben“, bemängelte Dieter Eilts. Erst die Leistungssteigerung nach der Halbzeit mit den Toren von Marco Bode (55.) und Mario Basler (81.) ließ für das Achtelfinale hoffen. „Feyenoord wird kein Spieler und auch kein Zuschauer auf die leichte Schulter nehmen“, meinte Lemke.
Als Match-Winner für die Bremer entpuppte sich gegen Tel Aviv vor allem Andreas Herzog. Der Österreicher zauberte, dirigierte und dominierte im Mittelfeld nach Belieben. „Ich hatte das Laufen verlernt, weil ich oft Stürmer spielen mußte. Das ist jetzt vorbei, meine Leistung stimmt wieder“, stellte Herzog zufrieden fest.
Für den SV Werder war das 75. Europapokalspiel trotz der 22.431 Zuschauer eines der größten Zuschuß-Geschäfte in der Geschichte des Wettbewerbs. „Ich hatte von Otto Rehhagel den Auftrag, nach dem dürftigen 0:0 in Israel für ein gut gefülltes Stadion zu sorgen. Das ging aber nur über eine Freikarten-Aktion, die den gewünschten Erfolg auch gebracht hat“, berichtete Lemke, der die Tickets in Absprache mit der UEFA zum Nulltarif in Vereinen, Schulen und Betrieben verteilt hatte. Gegen Feyenoord erwartet Lemke am 3. November dagegen auch ohne Freikarten ein volles Stadion.
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