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Unterm Strich

Die neuseeländische Maori-Schriftstellerin Patricia Grace hat am Sonntag in Frankfurt den LiBeraturpreis 1994 erhalten. Die 57jährige Autorin wurde für ihr Buch „Potiki“ geehrt. Der Roman handelt vom Widerstand der Ureinwohner Neuseelands gegen die naturzerstörende Zivilisation: „Dollarmänner“ wollen eine Großfamilie der Maori umsiedeln, um einen Freizeitpark zu errichten. Dafür sollen die Ureinwohner in dem Park arbeiten und Folklore vorführen. „Ich bin sehr froh über den Preis, vor allem weil er von Lesern und nicht von Komitees vergeben wurde“, sagte Grace, die durch den Vater von Maori abstammt. Der nur an Schriftstellerinnen vergebene Preis ist mit 1.000 Mark und einer Einladung zur Frankfurter Buchmesse verbunden.

900 Deutschstämmige aus der Ukraine und Rußland haben in Jalta ein „Festival der deutschen Kultur auf der Krim“ gefeiert. Zum Programm gehörten Konzerte von Chören und Volkstanzgruppen, Ausstellungen und Gottesdienste. Wladimir Renpening, Vorsitzender der Gesellschaft der Krim-Deutschen „Wiedergeburt“, äußerte sich zufrieden über die Beteiligung. Auf der Krim leben knapp 3.000 Deutschstämmige.

In der Mahn- und Gedenkstätte Sachsenhausen ist am Sonntag die Ausstellung „Konzentrationslager Oranienburg“ eröffnet worden. Anhand von mehr als 600 Originalstücken – Fotos, zeitgenössische Kunstwerke und Plakate – zeigt sie Vorgeschichte, Entstehung und Funktion des am 21. März 1933 von den Nazis in einer stillgelegten Brauerei eingerichteten KZ. Dort wurden bis zu seiner Auflösung im Juli 1943 etwa 3.000 Menschen eingesperrt und mißhandelt. Mindestens 16 Häftlinge wurden ermordet, unter ihnen der Schriftsteller und Anarchist Erich Mühsam.

Wolf Biermann hat am Sonntag abend im Hamburger Schauspielhaus den „Großen Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk“ uraufgeführt. Er trug seine Übersetzung des jüdischen Dichters Jizchak Katzenelson vor, dessen Text das Leben im Warschauer Getto zur Zeit des Aufstandes beschreibt. Katzenelson wurde 1944 in Auschwitz ermordet. Sichtlich bewegt trug Biermann seine Arbeit vor. Das Publikum, darunter zahlreiche Gäste aus Israel, George Tabori und Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker dankten es ihm tief bewegt und zurückhaltend.

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