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Kein Visum für Nasrin

■ Reise nach Frankreich abgesagt

Paris/Berlin (taz) – Taslima Nasrin ist in der Heimat von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit unerwünscht. Ein Antrag der Schriftstellerin aus Bangladesch auf ein Besuchsvisum für sieben Tage lehnten die französischen Behörden ab. Statt dessen boten sie ihr großzügig einen 24-Stunden- Aufenthalt von heute bis morgen an. Begründung des Außenministeriums in Paris: „Wir können die Sicherheit Frau Nasrins nicht garantieren.“ Die Schriftstellerin, die vor zwei Monaten vor den Morddrohungen islamischer Fundamentalisten nach Schweden floh, sagte daraufhin ihre Reise komplett ab. Französische Schriftsteller sprachen gestern von einem „Kniefall vor den Islamisten“.

Nasrin erschien gestern auch nicht auf der Frankfurter Buchmesse. Auf einer Pressekonferenz hieß es, es handele sich um eine „kurzfristige persönliche Entscheidung“, die nichts mit Transportproblemen zu tun habe. Der Vorsitzende des schwedischen PEN- Clubs, Gabi Gleichmann, sagte, Frau Nasrin fühle sich von den etwa 250 Angeboten, die sie in der letzten Zeit erhalten habe, überfordert. Sie hoffe allerdings, zum Erscheinen der deutschen Fassung ihres Romans „Lajja“ nach Deutschland kommen zu können. dora/mn

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