: Wider die einsamen Leseabende
■ „Harburg liest“ ab Ende Oktober und fordert zugleich: „Harburg braucht Theater“
Das Wetter wird wieder kälter, die Tage kürzer, da zieht sich wohl so mancher ins eigene Heim zurück, um den Abend mit einer guten Lektüre zu verbringen. Sicher, einen gewissen Reiz besitzen solche Leseabende schon, wem das aber auf Dauer zu einsam ist, dem wird demnächst in Harburg ein ausführliches literarisches Programm geboten, das neben Lesungen auch Theater- und Diskussionsabende beinhaltet. Die Reihe Harburg liest beginnt am 30. Oktober und präsentiert in den zwei darauffolgenden Wochen insgesamt 28 Veranstaltungen.
Zur Eröffnung liest Carola Stern aus ihrem neuen Buch Der Text meines Herzens, in dem sie Rahel von Varnhagen portraitiert. Varnhagen betrieb zu Goethes Zeiten, als sowas für Frauen noch gar nicht so üblich war, einen literarischen Salon, der ein Zentrum des literarischen Lebens der Zeit war.
Der inhaltliche Schwerpunkt „Literatur und Theater“ bekam nun durch die Schließung des Altonaer Theaters, zu dem auch das Harburger Theater gehörte, einen aktuellen Aspekt. So beinhaltet dieser Schwerpunkt nun, „ungeplant“, so die Veranstalter, auch die politische Botschaft: „Harburg braucht Theater!“
Bekannte und weniger bekannte Autoren und Schauspieler beteiligen sich an der gemeinsamen Aktion der Öffentlichen Bücherhallen und verschiedenen Harburger Buchhandlungen und Schulen. So wird Will Quadflieg Texte über den „Schauspieler im Spiegel der Dichtung“ lesen, Friedrich Schütter „Heiteres“ aus der Gegenwartsliteratur, und für Kinder liest die Schauspielerin Vera Meyer-Grube Gespenstergeschichten.
Wer weder Schauspieler noch Autor ist, hat trotzdem Gelegenheit im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe zu Wort zu kommen. Denn auch Hobby-Autoren können nach Voranmeldung im Rahmen der Veranstaltung „Lesen bei Haralt“ ihre eigenen Werke vorstellen, telefonische Anmeldung und Informationen unter 040/772923.
MaS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen