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Unterm Strich

Der haitianische Künstler und erklärte Aristide-Anhänger Stevenson Magloire ist nach Angaben seiner Familie am Samstag von Schlägertrupps der Militärs zu Tode geprügelt worden. Die Leiche des 31jährigen lag am Abend vor dem Haus seiner Mutter. Festnahmen gab es bis zum Sonntag nicht. Seine Mutter hatte, wie sie der Presse mitteilte, ihrem Sohn noch dringend geraten, sich zu verstecken, denn ihm war schon seit einiger Zeit von den Militärs gedroht worden. Magloire hatte dem Schlägertrupp vorgeworfen, einige seiner Bilder gestohlen und verkauft zu haben. Er hatte Anzeige erstattet, war aber statt dessen siebenmal festgenommen worden...

It can be done: Miramax, eine Disney-Filiale, hat erklärt, künftig die Produktion französischer Filme unterstützen und sie in Amerika unters Volk bringen zu wollen. Solches erklärte kürzlich Harvey Weinstein, Kopräsident von Miramax, und daß man plane, mit etwa „fünf bis sechs Millionen Dollar“ die Akquise zu finanzieren. Auf diese Weise sei es leichter, „Verständnis für amerikanische Interessen in bezug auf Script oder Casting“ zu entwickeln. Weinstein hat diese Strategie bereits bei „La Reine Margot“/„Die Bartholomäusnacht“ erfolgreich gefahren. Die Streitfrage: Die meisten Filme werden untertitelt laufen, manche aber auch synchronisiert; dann nämlich, wenn sie solche Publikumsrenner zu werden versprechen wie Delicatessen oder Die Besucher. Miramax wird außerdem, um „den Geschmack des jungen amerikanischen Publikums zu bilden“, auch französische Klassiker verleihen, zum Beispiel Belle de Jour oder Plein Soleil. Auch Dreharbeiten amerikanischer Produzenten in Paris sollen von Miramax künftig unterstützt werden, wie unlängst zum Beispiel die für Robert Altmans „Prêt à porter“.

Im Zeichen einer allgemeinen Rückkehr zu sogenannten feminineren Schnitten präsentieren die Prêt à Porter-Modenschauen in Paris die Kollektionen des Frühjahrs und Sommers 1995, von Nina Ricci bis Dior, in den neuen Sälen beim Louvre.

Höchst problematisch, so meint jedenfalls die Deutsche Presseagentur, soll sich die Uraufführung eines Stücks über Gartenzwerge gestaltet haben. Es handelte sich um „Hartbrandwichtel“ von Rolf Rettberg, gespielt am Sonntag abend im Grazer Schauspielhaus.

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