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Nur noch Sand unter dem Parkett

■ Balsam-Pleite: Gemeinde Steinhagen muß Steuern zurückzahlen

Balsam kann der Mann zur Zeit gebrauchen – für seine Seele. Zu früh hatte sich der Stadtkämmerer über die Millionen gefreut, die ihm der weltweit führende Produzent von Kunstrasen, Sportböden und Tennisplatz-Belägen, die Balsam AG, ins Steinhagener Stadtsäckel überwies. Doch wie solide deren Parkett auch gewesen sein mag – die Kommune hat auf Sand gebaut. Das Unternehmen mit Firmensitz in der westfälischen Kleinstadt ist pleite. Schlimm genug. Aber die Firmenabwickler fordern nun auch noch acht Millionen Mark Steuern zurück.

Denn wo nichts war, darf auch heute nichts bleiben. Die Gewinne nämlich, für die Steinhagen Gewerbesteuern erhoben hat, waren keine, sondern das Ergebnis gefälschter Bilanzen und vorgetäuschter Geschäfte. In Wahrheit, sagte gestern der Balsam-Notvorstand Wolfram Gaedt, seien das „Verluste gewesen“. Scharfsinnig folgt daraus, das die Kommune „unrechtmäßig“ kassiert habe.

Doch welche Gemeinde in Deutschland hat schon acht Millionen auf der hohen Kante, um solchen Unwägbarkeiten zu begegnen? Bei Balsam, dem einst so erfolgreichen Konzern mit Stammsitz in Steinhagen, ist rein gar nichts mehr zu holen, das Geld ist längst weg, inzwischen gut angelegt – beispielsweise in wohlfeile Sportstätten. Solide Arbeit, Marke Balsam, versteht sich. Henk Raijer

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