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Clinton in Kuwait

■ Noch mehr US-Waffen am Golf / Syrien-Besuch bringt keinen Durchbruch

Kuwait/Jerusalem (AP) – US- Präsident Bill Clinton hat sich gestern bei den US-Truppen in Kuwait für ihren Einsatz bedankt und den Irak ermahnt, die Gesetze der Weltgemeinschaft zu beachten. Zum Abschluß seiner fünftägigen Nahostreise wurde Clinton am Abend in Saudi-Arabien erwartet. Am Morgen hatte er die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem in Jerusalem besucht.

Vor 2.000 amerikanischen Soldaten sagte Clinton in Begleitung des kuwaitischen Kronprinzen Abdullah al-Sabah, die USA stünden zu Kuwait. Sein Land und die internationale Staatengemeinschaft würden es nicht zulassen, daß Bagdad seine Nachbarn bedrohe. Das Pentagon kündigte gleichzeitig die Stationierung von 24 Panzerabwehrflugzeugen in Kuwait an.

Nachdem Clinton sich am Morgen in das Gästebuch der Gedenkstätte Yad Vaschem in Jerusalem eingetragen hatte, sagte er zu Journalisten, er habe geschrieben, „daß wir dem Tag einen Schritt nähergekommen sind, an dem das israelische Volk mit allen seinen Nachbarn in Frieden leben kann, an dem das israelische Volk nie wieder Tod und Zerstörung erleiden wird“. Clinton hatte am Donnerstag in Damaskus mit dem syrischen Präsidenten Hafis al-Assad über den Fortgang des Friedensprozesses konferiert.

Sowohl der US-Präsident als auch die israelische Regierung sprachen zwar von Fortschritten. Doch verhehlten weder Clinton noch der israelische Ministerpräsident Jitzhak Rabin ihre Enttäuschung darüber, daß sich Assad nicht öffentlich vom Terrorismus distanziert habe. Die Führung in Damaskus wisse, daß es Zeit für einen Friedensschluß sei, sagte Clinton. Vor einem Durchbruch müßten noch viele Hindernisse überwunden werden. Syrien meine es aber ehrlich. Der israelische Präsident Ezer Weizman sagte gestern im Rundfunk, Assad müsse verstehen, daß die Israelis des Wartens überdrüssig seien.

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