Zebras weiterhin ungebändigt

■ Handball: Kiel auf Titelkurs / Bad Schwartau am Ende

Die Kieler Handball-„Zebras“ sind in der Bundesliga nicht einzufangen. Der Deutsche Meister kam am Sonntag in der Ostseehalle zu einem klaren 31:22 (14:8)-Erfolg über den TV Großwallstadt und verteidigte die Spitzenposition im Oberhaus. Die Schleswig-Holsteiner hatten vor 7000 Zuschauern keine Probleme mit den Franken und brachten den Erfolg locker und leicht unter Dach und Fach. Die Norddeutschen schraubten ihre Heimbilanz auf nunmehr beeindruckende 39:1 Punkte in Folge und wurden von der Bundesliga-Konkurrenz seit April 1994 nicht mehr besiegt.

Obwohl der THW ohne Schwenke, der wegen seines gebrochenen Zeigefingers den Nationalmannschaftslehrgang absagte, Bech und Knorr antreten mußte, waren die Schützlinge von Trainer Serdarusic jederzeit Herr der Lage. Nur in der Anfangsphase konnte der TV Großwallstadt mithalten. Der überragende Ochel mit 11 Treffern (darunter 2 Siebenmeter) und Scheffler (5) waren die besten Werfer bei den durch mannschaftliche Geschlossenheit überzeugenden Kielern.

Eine Niederlage kassierte hingegen die SG Flensburg-Handewitt: Mit 21:22 (8:11) unterlag sie beim deutschen Rekordmeister VfL Gummersbach. Vor 1500 Zuschauern lieferten die Flensburger den Oberbergischen allerdings einen harten Kampf bis zur letzten Sekunde. Die Gastgeber hatten fünf Minuten vor dem Ende schon 20:16 geführt. Doch die ersatzgeschwächten Flensburger kämpften sich dank ihrer starken Rückraumschützen Jörgensen 7 Tore (davon 4 Siebenmeter) und Cordes (5) noch einmal auf 21:22 heran.

Harte Welle derweil beim Tabellenletzten VfL Bad Schwartau. Nach der vermeidbaren 26:27-Schlappe gegen den TuS Nettelstedt wurden Thorsten Williges, der dänische Nationalspieler John Jacobsen, der Tscheche Libor Sovodina, Jens Bruhn und Nationalspieler Peter Gerfen zur Disposition gestellt. Vom Rauswurf aus dem Kader, der von 20 auf 14 Spieler verkleinert werden soll, ist die Rede. Offenbar ein Sieg für Trainer Michal Kaniowski, der aus „Krisengesprächen“ gestärkt hervorgegangen zu sein scheint.

Von Siegen auf dem Parkett spricht man in der Marmeladenstadt hingegen schon lange nicht mehr. Nur dem zuletzt arg gescholtenen Spielmacher Daniel Waszkiewicz und seinen sieben Treffern war es zu verdanken, daß das Spiel am Sonnabend über weite Strecken spannend blieb. 70 Sekunden vor der Schlußsirene hatte der Pole für den Ausgleich gesorgt. Ein Gewaltwurf des Nettelstädters Khalepo bereitete den Hoffnungen jedoch ein jähes Ende. lno