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„Von Gott begnaden lassen“

■ Duisburg hat Probleme, der Rat sucht Rat: Kann Gott helfen?

Duisburg (taz) – Umweltgifte, Stahlkrise, mit 13,5 Prozent die höchste Arbeitslosenrate aller westdeutschen Großstädte – Duisburg hat Probleme. Duisburg hat auch die Lösung: Ab heute bemüht sich der Stadtrat um allerhöchsten Beistand bei der Bewältigung der Schwierigkeiten.

Vor der ersten und der letzten Ratssitzung jeder Legislaturperiode sollen die Ratsmitglieder künftig an einer eigens abgehaltenen ökumenischen Andacht teilnehmen. Das hat sich Eberhard Spiecker ausgedacht, seines Zeichens Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Duisburg.

Was das soll?

Spiecker: „Die Politiker sollen sich daran erinnern, daß sie einem ganz besonders verpflichtet sind.“ Wem? „Dem“ Wähler? Nein, Spiecker meint „mehr die vertikale Dimension“: „Die Ratsmitglieder sollen sich von Gott für ihren Auftrag begnaden lassen.“

Heute ist Premiere: Um 14 Uhr sollen die Stadt-Oberen beten, in der Salvatorkirche neben dem Rathaus. Dazu erklingt auf Anregung des Oberbürgermeisters Josef Krings Bachs Kantate „zur Ratswahl“.

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