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Kritische Aktionäre

■ betr.: „Ethik macht kritisch“, taz vom 19. 10. 94

Der im obigen Artikel skizzierte Weg: Umweltbewußte Aktionäre üben Druck auf Konzernmanagement aus und verändern so die Geschäftspolitik des Großkapitals, erscheint uns naiv.

Auch in den USA sind es nicht tapfere Kleinaktionäre, die Konzernführungen zu entsprechenden Maßnahmen treiben, sondern das formulierte Interesse von sehr vielen Geldanlegern, die ihre Anlagen bereits seit zwanzig Jahren ethisch/ökologisch ausgerichtet investieren.

In Deutschland ist dieser Markt beziehungsweise das geschilderte Anlegerinteresse noch relativ neu. Trotzdem haben bereits einige Geschäftsbanken beziehungsweise Versicherungskonzerne reagiert. Angebote unterschiedlichster Güte versuchen sich auf dem entstehenden Markt (Stichwort: Erben-Generation) zu etablieren.

Es gilt, die vorhandenen Angebote auf ihre inhaltliche Ernsthaftigkeit zu prüfen – Informationen & Beratung sind gefragt. Oliver Bensch

& Andreas Hartwig, Hamburg

Daß uns die Privatsender laufend alte Hüte als „neueste Trends aus New York“ verkaufen, daran haben wir uns gewöhnt. Bei unserer Lieblingszeitung dürfen wir uns aber wohl noch darüber wundern. [...]

Richtig ist, daß der erste überlieferte Auftritt eines „Kritischen Aktionärs“ in den USA stattfand – allerdings 1932. Richtig ist auch, daß diese Bewegung „derzeit“ noch existiert – allerdings auch in Deutschland.

Schon seit mehr als zehn Jahren fordern Kritische Aktionärinnen und Aktionäre auch von deutschen Konzernherren mehr Umweltschutz, ein Ende der Waffenproduktion, den Atomausstieg und mehr soziale Gerechtigkeit – bei Altana, Badenwerk, BASF, Bayer, Bayerischer Vereinsbank, Bewag, BMW, Bremer Lagerhausgesellschaft, Commerzbank, Daimler- Benz, DEA, Degussa, Deutscher Bank, Dresdner Bank, Feldmühle- Nobel, Glunz, HEW, Hoechst, Hoesch, Isar-Amper-Werken, IG Farben, Krupp-Hoesch, KWS, Lufthansa, Mannesmann, Preussag, RWE, Schering, Siemens, Thyssen, Veba, VEW und Volkswagen. Viele ihrer Forderungen sind auch in älteren taz-Ausgaben nachzulesen. Und zum Glück gibt's die ja jetzt auf CD-ROM! Henry Mathews, Dachverband

der Kritischen Aktionärinnen

und Aktionäre, Köln

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