■ Heute vor fünf Jahren: Wehrerziehung ade!
Tausende OstberlinerInnen versammeln sich vor dem Roten Rathaus, um die „Sonntagsgespräche“ fortzusetzen. Volksdbildungsminister Günther Fuchs kündigt an, das Unterrichtsfach „Wehrerziehung“ im laufenden Jahr auszusetzen. In Leipzig tritt SED-Bezirkschef Horst Schumann zurück. Nachfolger wird Roland Wötzel, einer der ersten, die sich für den Dialog mit der Bevölkerung eingesetzt haben. In der Ostberliner Bekenntniskirche formiert sich eine Initiativgruppe zur Gründung einer Grünen Partei. Die jüdischen Gemeinden der DDR fordern in einem Appell an die Regierung „normale diplomatische Beziehungen zu Israel“.
In Moskau trifft sich die „überregionale Deputiertengruppe“. Der Sozialismus sowjetischer Prägung sei am Ende. Man müsse das Fundament der Gesellschaft ändern, stellt der Historiker Juri Afanassjew, Mitglied der Oppositionsgruppe, fest.
In Polen kündigt die Regierung Mazowiecki der Monopolwirtschaft den Kampf an. Sie will die Genossenschaftsverbände abschaffen, die ihrer Meinung nach für das markante Ansteigen der Lebensmittelpreise mit verantwortlich ist.
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