: Jugend soll in den Krieg
■ Serbische Gegenoffensive in Bosnien
Sarajevo (AFP/taz) – Die Offensive der bosnischen und der kroatischen Armee ist am Wochenende offenbar durch massive Gegenwehr der bosnischen Serben gestoppt worden. Die UN-Schutztruppen (Unprofor) in Bosnien teilten mit, entlang einer 100 bis 150 Kilometer langen Frontlinie östlich von Bihać werde heftig gekämpft. Bei diesen Kämpfen wollen die Serben in Zukunft auch Jugendliche einsetzen. Das Bildungsministerium plane die Schließung der Hochschulen und wolle so die Einberufung von Studenten zum Militärdienst „ermöglichen“, berichtete am Samstag Radio Pale. Zugleich machte Serbenführer Radovan Karadžić die UNO für die „unvermeidliche“ Kriegseskalation verantwortlich. Sie habe die UN-Schutzzonen nicht entmilitarisiert und keine Blauhelmsoldaten an Schlüsselstellungen um Sarajevo postiert.
Vier Nato-Kampfflugzeugen ist es in der Nacht zum Sonntag gelungen, Artilleriegefechte im Raum Sarajevo zu unterbinden. Die Kämpfe in der bosnischen Hauptstadt hatten mit einem vom Stadtteil Hrasnica ausgehenden Angriff der bosnischen Armee begonnen. Als dieser von den Serben mit Schüssen auf ein Waffenlager der UNO beantwortet wurde und anschließend die schwersten Gefechte seit der Einrichtung der UN-Sperrzone begannen, forderte die UNO Luftunterstützung durch die Nato an. Seite 9
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