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Unterm Strich

Kleine Ergänzung noch zum Thema Lockerbie und dem Dokumentarfilm „The Maltese Double Cross“: Auch der sonst nicht für Schüchternheit bekannte britische Sender Channel 4 hatte den Film vor einiger Zeit ausstrahlen wollen und dann doch aus ungenannten Gründen darauf verzichtet. Der Regisseur Allan Francovich gegenüber dem Independent: „Auf gar keinen Fall werden sie diesen Film verhindern („There's no way in hell they're going to stop this film.“). Er wird auf Festivals in aller Welt gezeigt werden.“ Von der Berlinale war hierzu bislang noch keine Auskunft zu bekommen.

Leon Askin, der aus Wien stammende Schauspieler („Das Testament des Dr. Mabuse“), der in Hollywood rund hundert Filme drehte, wurde von seiner Heimatstadt zwar mit dem Silbernen Ehrenzeichen geehrt, aber dann lehnten die Behörden nur einen Monat später Askins Gesuch um Aufenthaltsgenehmigung ab. Der 87jährige, der 1938 Österreich auf der Flucht vor den Nazis verlassen mußte, wollte seinen Lebensabend in der einstigen Heimat verbringen. Als Grund für die Ablehnung wurde angegeben, daß der Schauspieler seinen Antrag nicht, wie es Vorschrift und guter Brauch sei, vom Ausland aus gestellt hätte. Nachdem das Kunstministerium sich eingeschaltet hatte, wurde die Genehmigung dann doch noch erteilt.

Gestern starb im Alter von 65 Jahren der langjährige Leiter des Evangelischen Presseverbandes für Westfalen und Lippe, Gerhard E. Stoll. Der aus Esslingen stammende Stoll hatte von 1968 bis 1993 als Presseverbandsdirektor maßgeblich das publizistische Erscheinungsbild der evangelischen Kirche in Nordrhein-Westfalen bestimmt.

Nach langen Vorarbeiten hat der Schriftsteller Stefan Heym, der ja jetzt auch noch allerhand anderes zu tun hat, seinen neuen Roman „Radek“ beendet. Er wird voraussichtlich 500 Seiten stark sein und soll im Januar nächsten Jahres bei Bertelsmann erscheinen. Karl Radek, nach Verlagsangabe „eine der schillerndsten Gestalten der kommunistischen Bewegung“, wird von Heym als Beispiel für die „Pervertierung revolutionärer Ideen in der Praxis eines totalitären Regimes“ dargestellt. Radek, der eigentlich Sobelsohn hieß, war sowjetischer Politiker polnischer Herkunft und seit 1908 für die SPD in Deutschland engagiert. Schon 1913 wurde er wegen extremer Ansichten aus der Partei ausgeschlossen und ging während des Ersten Weltkriegs in die Schweiz, wo er Lenin kennenlernte, dem er im verplombten Zug bis Stockholm folgte. Die Jahre danach verbrachte er als Aufbaukader in Rußland, Deutschland und der Komintern und fiel 1937 den stalinistischen Säuberungen zum Opfer.

Für ein schönes Geld von 930.000 DM geht eine Zeichnung von Egon Schiele über den Deister, das hübscheste Sümmchen, seit es Schokolade gibt.

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