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Castor-Protest verursachte Unfälle

Dömitz/Hannover Die Dömitzer Brücke bei Dannenberg ist gestern vermutlich von AtomkraftgegnerInnen mit Autoreifen blockiert worden. Dabei kam es zu zwei Verkehrsunfällen, die allerdings glimpflich verliefen. Nach Angaben der Polizei haben Unbekannte am Morgen die Fahrbahn mit 24 Autoreifen blockiert und in die Autoreifen zwei gefüllte Benzinkanister gelegt. Zwei Autofahrer hätten das Hindernis zu spät erkannt und seien mit ihren Fahrzeugen in die Sperre gefahren. Dabei sei jedoch niemand verletzt worden. Die Polizei schließt jedoch einen Zusammenhang mit dem geplanten Castor-Transport von Atommüll ins Zwischenlager Gorleben nicht aus. Erst am Montag hatten Atomkraftgegner Anschläge auf Bahnstrecken im Raum Hannover verübt.

Unterdessen demonstrierten am Vormittag vor der niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover rund 100 Eltern mit ihren Kindern aus dem Raum Lüchow-Dannenberg gegen den Castor-Transport. Am Morgen hatten bereits mehrere hundert Studenten aus Hannover vor der Staatskanzlei protestiert.

Die Gewerkschaft der Polizei hat unterdessen den geplanten Transport eines Castor-Behälters als politisch unverantwortlich verurteilt, zugleich jedoch die AtomkraftgegnerInnen vor Gewalttätigkeiten gewarnt.

Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn hat die Betreiber von Kernkraftwerken aufgefordert, auf den Castor-Transport zu verzichten. Angesichts der vorhandenen Lagerkapazität im Atomkraftwerk Philippsburg sei er nicht notwendig. dpa

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