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Ein Tag der Opfer

■ Gedenk-Steine zum Welt-Aids-Tag

„Aids ist die größte Herausforderung an die Menschlichkeit unserer Gesellschaft.“ So zumindest sieht es Bürgerschaftspräsidentin Ute Pape, die gestern anläßlich des Welt-Aids-Tages zum Empfang lud. Einen „WHO-Appell an die Geschwisterlichkeit“ nennt auch der Hamburger Aids-Pastor Rainer Jarchow den Tag. Kirchen in St. Georg, Altona und Wilhelmsburg hielten Gedenkgottesdienste ab.

Aids ist eine Krankheit, die Menschen ausgrenzt und anonymisiert. Dieser Sicht folgte auch eine Aktion des Künstlers Tom Fecht. Vor der Dreieinigkeitskirche in St. Georg ließ er 16 Steine ins Pflaster ein. Auf jedem ist der Name eines bzw. einer an Aids Gestorbenen verewigt. Trauernde können einen Stein für 250 Mark erwerben, um ihre Verstorbenen der Anonymität zu entziehen.

Die Initiative „Hamburg Leuchtfeuer“ sammelte bis gestern allein in Hamburg 1,4 Millionen Mark. Mit dem Geld soll das erste Pflege- und Sterbe-Hospiz für Aids-Kranke errichtet werden. Ein Teil fließt auch in den Umbau des Borgfelder Matthias-Stifts. Hier entstehen 25 behindertengerechte Wohnungen für HIV-Infizierte, die die Krankheit an den Rand des Elends brachte. Vier Männer konnten bereits einziehen.

200 Hamburger Apotheken sowie Handwerker und Einzelhändler beteiligen sich an der Sammel-aktion für Leuchtfeuer. Ein Teil des Geldes kommt der Vorbeuge-Arbeit des Infoladens Hein & Fiete zugute. Eine Aufgabe, die eigentlich die Stadt zu finanzieren hätte. Denn, so Bürgerschaftspräsidentin Pape: „Wir sind alle Betroffene - ob infiziert oder nicht.“ fg

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