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: Wenn das Adolf wüßte

■ "ARD-Sport-Gala"

„ARD-Sport-Gala“, Sonntag, 20.15 Uhr, ARD

Eine Frau wie Marianne Buggenhagen dürfte außer Drafi Deutscher so schnell nichts aus der Fassung bringen. Doch bei der „ARD-Sport-Gala“ kamen selbst der vierfachen Weltmeisterin die Tränen. „Es ist immer dasselbe“, maulte auch Frau van Almsick. Völlig falsch. Diesmal war es noch schlimmer. Alles ging schief! Das fing mit Franzi an, die „ein Stoppschild überfahren“ hatte. Und was war nur mit Schumachers Daumen los? Daumi hatte plötzlich Wasi. Doch mit diesem konnte der nicht mehr richtig Hausmusi zithern. Boris fehlte sowieso. Steffi sandte nicht einmal mehr Grüße. Dafür die Seizinger, die beim Fallschirmspringen ein Gspusi kennengelernt hatte und nicht in Ludwigsburg sein konnte, dafür aber per Live-Schaltung „alle in Ludwigshafen“ herzlich grüßte. Außerdem hoffte die rätselhafte Blonde darauf, „daß wir Deutschen wieder hintenraus stärker werden“. Endlich: die Dressur- Equipe. Was war das? Der Polizist trug seine Uniform nicht! Und: War „bisher immer die deutsche Nation recht sicher in Führung“, lag diesmal ihr Schicksal in den Hufen von Frau Werth. Damit war aber noch nicht England erobert. Das, „was Hitler nicht geschafft hat“ (Moderator Delling), schaffte erst Jürgen Klinsmann. Womöglich weil der nach eigener Aussage einer ist, „der versucht, seinen Job so gut wie möglich zu machen“.

Dann fehlten einem Biathleten („Mir fehlen die Worte“) wie immer die Worte, dafür überraschte Skispringer Duffner diesmal mit einem halb gestandenen Satz. Den Reitern, die „ganz schön hinlangen können“ („Moderatorin“ Carmen Nebel), wurde dringend empfohlen, sich „mit den Staffelmädchen zusammenzutun“. Eine offensichtlich illiterate Bietigheimer Lokalband („Pur“) unkte gar, der „letzte Mohikaner“ sei „Chingachgook“ gewesen. Und der neue DSB-Präsident von Richthofen wollte immer weiter Gewinner aus der Trommel ziehen, als die Mercedesse schon ausgegangen waren. „Man hatte den Eindruck“, rügte da der Freiherr die völlig verunglückte Sendung, „als ob es nur Mißvergnügen im Sport gibt.“ Aber was! Am Ende war Schumi „übermäßig glücklich“, hatte Franzi den Führerschein doch noch geschafft und war „Dr. Neckermann mit gutem Beispiel vorangegangen“. Von uns. „Es hat sich gezeigt“, sprach da auch von Richthofen zufrieden, „daß sich Leistung lohnt.“ Peter Unfried