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Freiland-Turbokühe

■ EU erlaubt Versuche mit rBST

Berlin (taz) – Das gentechnisch hergestellte Rinderwachstumshormon rBST kann in Europa nun in Freilandversuchen getestet werden. Die EU-Agrarminister verlängerten zwar das generelle Verbot des Hormons, das die Milchproduktion von Kühen erhöht. Gleichzeitig haben sie sich jedoch geeinigt, daß die einzelnen Mitgliedsländer Versuche mit rBST genehmigen können.

Die grüne Europaabgeordnete Hiltrud Breyer hält dies für eine „schleichende Zulassung“ von rBST; das angebliche Verbot sei „in höchstem Grade scheinheilig“. Zwar gebe es eine Ankündigung des deutschen Agrarministers Jochen Borchert, solche Versuche in der Bundesrepublik nicht zu erlauben. Doch es sei nicht auszuschließen, daß Milch und Fleisch von rBST-Kühen anderer EU-Länder importiert wird: „Die erforderlichen Kontroll- und Nachweisverfahren sind zur Zeit überhaupt nicht vorhanden“, so Hiltrud Breyer.

In den USA ist das Wachstumshormon seit Anfang 1994 erlaubt. Rinderzüchter berichten dort zwar von höheren Milcherträgen. Gleichzeitig steigt jedoch die Krankheitsrate der Tiere an. Es häufen sich vor allem Euterentzündungen. In der EU zählen nur Großbritannien, Irland und Spanien zu den rBST-Befürwortern. Sie können nun endlich Freilandversuche mit rBST genehmigen. Felix Berth

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