: Tea for Two for Managers
■ Hochschule: Neuer internationaler Studiengang für PraktikerInnen
Britische Standards an deutschen Hochschulen? Das hieße Verschulung, intensivere Betreuung der Studierenden und regelmäßige Bewertung der DozentInnen-Leistungen. Dieser Weg war von manchem Professor der Uni Bremen im Uni-Streik letzten Jahres als Ausweg aus der Bildungsmisere gepriesen worden. Die Hochschule Bremen unternimmt jetzt erste Schritte in diese Richtung.
Zum 1. April beginnt dort ein Postgraduiertenstudiengang zur Erlangung des „Certificate in Management“ (CM). Dieser Studiengang hat eine Laufzeit von jeweils einem Jahr und ist als Kooperation zwischen dem Bremer Förderverein für die internationale Hochschulkooperation und der Leeds Metropolitan University entstanden. Der CM steht offen für JuristInnen, IngenieurInnen, Natur- oder WirtschaftswissenschaftlerInnen, die bereits im Management eines mittelständischen Betriebes arbeiten und sich nun auf diesem Feld fortbilden wollen. Berufsbegleitend versteht sich, einmal wöchentlich abends oder an Wochenenden. Aufgenommen werden etwa 20 ManagerInnen, die nach britischem Vorbild stark praxisorintiert betreut werden. „Es soll möglich sein, konkrete Probleme aus den Betrieben im Laufe des Jahres gemeinsam mit den DozentInnen zu lösen.“, betont John Vaughan von Universität Leeds.
Hochschulrektor Mönch ist stolz: „Da der CM von der britischen Partnerhochschule in Leeds verliehen wird, entsprechen Inhalte, Strukturen und vor allem die Qualitätsbewertung und –sicherung britischen Standards“. So ist der Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bremen am Montag und Dienstag eigens von einer achtköpfigen Delegation aus Leeds evaluiert worden. Und auch in Zukunft wird der Studiengang von Großbritannien aus begleitet werden.
Diese internationale Kooperation sei nicht nur gut fürs Renomme der Hochschule, so Mönch, sondern auch für die mittelständische Unternehmen in und um Bremen. Dieses Weiterbildungsangebot solle ihnen helfen, ihre ManagerInnen nach internationalen Standards weiterzuqualifizieren. Das gibt's natürlich nicht umsonst: 4.800 Mark müssen dafür pro Jahr und Kopf berappt werden. Zunächst von den Qualifizierungswilligen selbst. „Idealerweise“, schwebt Mönch vor, „sollten diese Summe die Betriebe aufbringen. In Großbritannien klappt das bereits.“ dam
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