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Lieber James Desai,

■ betr.: "Gegen rassistische Gewalt", taz vom 23.12.1994

Sie haben recht. Ein „auch“ wäre richtig gewesen. Aber ich wundere mich ein wenig über die Heftigkeit ihrer Aufregung. Den taz-Redakteuren mag da ein antikatholisches Vorurteil durchgegangen sein. Aber so sehr sollte sie das nicht überraschen. Die Arbeit der Jugendverbände ist eine Sache, die der Amtskirche eine andere, und was sind zwanzig Jahre Arbeit gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gegen knapp 2.000 Jahre einer Tradition, in der Rassismus immer wieder eine nicht zu übersehende Rolle spielte. Die taz hat gefehlt. Aber ist es nicht doch mehr eine läßliche Sünde? Lässig zu nehmen, statt mit heftiger Aufregung? Ist es nicht eher mit leisem Spott zu vermerken, daß die ja erst 15jährige taz so starr auf die alten Geschichten guckt, statt sich um die wachen, kritischen Köpfe in der katholischen Kirche zu kümmern?

Mit freundlichen Grüßen

Arno Widmann

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