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Unterm Strich

Bewegung beim „New Yorker“: Vizechef, d. h. stellvertretender Chefredakteur des ehrwürdigen Blatts wird ab April Bill Buford. Buford, hierzulande durch sein Buch „Geil auf Gewalt“ bekannt geworden, in dem er seine Reisen mit englischen Fußballfans beschreibt und von seiner eigenen Lust am Prügeln Rechenschaft gibt – Hooliganism als inneres Erlebnis –, leitet bislang die erfolgreichste literarische Zeitschrift Europas, „Granta“. Das Magazin „Granta“, das in London erscheint, verkauft etwa 100.000 Exemplare pro Nummer – unschlagbar in solcher Höhenlage: Seit Buford, der 1977 aus Kalifornien nach Cambridge kam, um seinen Doktor zu machen, die Zeitschrift redigiert, schreiben hier Autoren wie Salman Rushdie, Martin Amis und Saul Bellow. Erst vor zwei Jahren hatte es große Aufregung um den „New Yorker“ gegeben, als Tina Brown dort Chefredakteurin wurde. Brown wurde, wie jetzt Buford, aus England geholt, wo sie große Erfolge als Chefin der Illustrierten „Vanity Fair“ gefeiert hatte. Man befürchtete seinerzeit, daß Brown den für seine literarischen Entdeckungen und meisterhaften Reportagen berühmten „New Yorker“ in Infotainment-Manier umgestalten würde. Brown hat aber, bis auf einige Fotos, kaum konzeptuell in ihr Blatt eingegriffen. Vielleicht soll dies nun Buford leisten, der sicherlich mit einem dicken Adressbuch in die Redaktion einziehen wird.

Die ägyptische Regierung hat scheint's ein Einsehen, was die geplante Autobahn nahe den Pyramiden angeht. Sie will jetzt den Rat von UN-Experten einholen. Dies berichtete die Zeitung „El Achbar“ am Sonntag unter Berufung auf Kulturminister Faruk Hosni. Dieser wolle sich schriftlich an den Generaldirektor der UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco), Federico Mayor, wenden. Dabei wolle Hosni die Unesco bitten, mit Hilfe internationaler Experten eine geeignete Trasse für die geplante Autobahn zu empfehlen. Nach den ursprünglichen Plänen der ägyptischen Regierung sollte die Autobahn mitten durch das Areal mit den Pyramiden verlaufen. Die Unesco hatte dagegen heftig protestiert und damit gedroht, die Pyramiden auf die Liste der besonders gefährdeten Kulturdenkmäler zu setzen. Später drohte die Unesco damit, die historischen Bauwerke aus der Zeit der Pharaonen ganz von der Liste des Weltkulturerbes zu streichen.

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