: Atlas der Ungerechtigkeit
■ Weltbank zu Einkommen und Alter
Washington (epd) – Die Schweiz ist das reichste Land der Erde. Jeder Eidgenosse verdiente im Jahr 1993 durchschnittlich 36.410 Dollar (rund 58.000 Mark), heißt es im gestern in Washington vorgestellten „Atlas“ der Weltbank. Zu den einkommensstärksten Ländern gehören auch Luxemburg, Japan, Dänemark, Norwegen, Schweden, die USA, Island, Deutschland und Kuwait. Deutschland liegt wie im Vorjahr auf dem neunten Platz. Jeder Deutsche verdiente im Durchschnitt 23.560 Dollar (37.000 Mark). Das ärmste Land der Welt ist Mosambik mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von nur 80 Dollar. Auch in Tansania und Äthiopien (je 100 Dollar), Sierra Leone (140 Dollar) und Nepal (160 Dollar) war die Einkommenssituation kaum besser. Insgesamt lebten 1993 mehr als eine Milliarde Menschen in Armut, so die Autoren der Studie.
Auch in punkto Lebenserwartung ist der Unterschied zwischen den armen und den reichen Ländern riesig: Die Bürger der reichsten Länder leben durchschnittlich fast doppelt solange wie die der ärmsten. Am ältesten werden die Japaner mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 79 Jahren. Es folgen die Schweizer und die Schweden (beide 78 Jahre). Die Deutschen werden im Durchschnitt 76 Jahre alt. Die geringste Lebenserwartung haben die Menschen in Guinea-Bissau (39 Jahre), Sierra Leone und Uganda (43), Malawi und Mosambik (44).
Außerordentlich groß sind auch die Unterschiede im Energieverbrauch. Die Bewohner der Industrienationen verbrauchten im Vergleich zu manchen Entwicklungsländern das Tausendfache an fossiler Energie. Demnach werden in Deutschland im Jahr pro Person 4.358 Kilogramm „Öläquivalent“ verbraucht, das ist eine Rechnungseinheit, in der der Öl-, Gas-, Kernkraft- und Kohleverbrauch zusammengefaßt sind. In den USA beträgt dieser Wert 7.662, in Bahrain 10.880. Am wenigsten verbrauchen die Somalis (sieben Kilogramm) und die Menschen in Burkina Faso (16 Kilogramm).
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