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CIA-Chef geht

■ Kritik wegen Ames-Affaire

Washington (dpa) – Nach monatelanger Kritik an seiner Amtsführung hat CIA-Chef James Woolsey nach zweijähriger Amtszeit den Rücktritt erklärt. US-Präsident Bill Clinton, der die Entscheidung am Mittwoch „mit Bedauern“ annahm, hob hervor, Woolsey habe die Umgestaltung des CIA nach dem Kalten Krieg vorangebracht. Als Nachfolger des 53jährigen ist der stellvertretende Verteidigungsminister John Deutch im Gespräch.

Woolsey war vor zwei Jahren mit dem Auftrag angetreten, den US-Geheimdienstapparat nach Ende des Kalten Krieges zu reformieren. Ihm war vor allem vorgeworfen worden, den CIA (Central Intelligence Agency) nach dem spektakulären Spionagefall Aldrich Ames nicht entschieden genug umgestaltet zu haben. Ames, der für den Tod mehrerer CIA- Agenten in Moskau verantwortlich gemacht wird, war im April dieses Jahres wegen Spionage für die Sowjetunion beziehungsweise Rußland zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte acht Jahre lang geheime Informationen für 2,5 Millionen Dollar verkauft.

Die CIA beschäftigt nach Schätzungen 17.000 Personen. Im Gegensatz zu US-Parlamentariern, die drastische Kürzungen beim fast 30 Milliarden Dollar umfassenden CIA-Haushalt forderten, lehnte Woolsey dies ab.

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