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Italiens Liga Nord vor der Spaltung?

■ Innenminister Maroni gegen Bossi: „Wir sind keine Ratten“

Rom (taz) – Mit einer kaum noch versteckten Spaltungsdrohung hat der noch geschäftsführende Innenminister Italiens, Roberto Maroni, seinen Parteichef Umberto Bossi von der „Liga Nord“ zu einem „deutlichen Kurswechsel“ aufgefordert: Bossi solle seine gegen den kurz vor Weihnachten zurückgetretenen Ministerpräsidenten Berlusconi gerichtete Politik aufgeben, denn „wir sind keine Ratten, die ein sinkendes Schiff verlassen, sondern Seeleute, die den falschsteuernden Kapitän von seinem Posten entheben“. Maroni, ein Weggefährte Bossis seit Schulzeiten und lange Zeit linksextremen Gruppen nahe, fürchtet um die „Glaubwürdigkeit der Ligen nach dem Austritt aus der Regierungskoalition“. Er hofft, daß der Ausgang der Regierungskrise durch eine Erneuerung der alten Allianz aus Berlusconis „Forza Italia“, den Neofaschisten und der Liga Nord geschehen könnte, am besten unter einem Regierungschef, der nicht Berlusconi heißt, aber dessen Plazet bekäme. Dabei denkt er wohl an sich selber – in der Tat eine Lösung, die Berlusconi akzeptieren könnte, wäre Maroni an der Spitze einer Minifraktion aus allenfalls zehn bis fünfzehn Mitstreitern von etwa hundert Liga-Parlamentariern ihm dann doch völlig ausgeliefert.

Bossi will nun bei dem Anfang Februar anstehenden Kongreß seiner Partei „meine Truppen und die der Dissidenten zählen“. Bisher jedenfalls, so der Liga-Boss, „reichen meine Leute noch bei weitem aus, einer Mehrheit jenseits von Berlusconi und den Faschisten zur Macht zu verhelfen“. Werner Raith

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