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Keine Besserung

■ Arbeitslosenzahlen gestiegen

Auch Ende vergangenen Jahres hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht verbessert. Im Westteil der Stadt ist im Dezember die Zahl arbeitsloser Frauen und Männer weiter gestiegen und hat den höchsten Stand seit März 1956 erreicht. Wie das Landesarbeitsamt gestern mitteilte, waren Ende 1994 in Westberlin 134.700 Menschen arbeitslos, 2.050 mehr als im Vormonat und über 10.800 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote kletterte von 13,6 auf 13,8 Prozent.

In Ostberlin erhöhte sich die Arbeitslosigkeit erstmals wieder seit August, im Dezember stieg die Zahl um 759 auf 71.454. Das sind rund 7.600 weniger als im Vorjahresmonat. Die Quote stieg von 11,4 auf 11,6 Prozent.

Der Anstieg sei jahreszeitlich bedingt, so das Landesarbeitsamt. Vor allem Männer in Außenberufen seien betroffen. Erneut höhere Beschäftigtenzahlen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hätten einen stärkeren Anstieg verhindert. In ganz Berlin stieg die Arbeitslosenquote von 12,8 auf 12,9 Prozent. Die meisten Arbeitslosen gab es mit fast 30.000 in den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufen. Deutliche Zunahmen wurden im Westteil der Stadt vor allem bei Warenkaufleuten, in Verkehrsberufen sowie bei Schlossern, Mechanikern und Elektrikern registriert. Von der Zunahme der Arbeitslosigkeit seien Frauen kaum betroffen gewesen. In Ostberlin sank deren Arbeitslosenzahl und damit der Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit. Er beträgt jetzt 52,6 Prozent.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften war mit mehr als 10.400 laut Landesarbeitsamt für einen Dezember sehr lebhaft. Hierbei hätten sich vor allem das Weihnachtsgeschäft und die Einrichtung weiterer AB-Maßnahmen ausgewirkt. Die Arbeitsämter vermittelten im Dezember 17.500 Arbeitssuchende. Der Frauenanteil lag in Ostberlin bei 50,5 und in Westberlin bei 19,9 Prozent. Die Zahl der Kurzarbeiter ging um 600 auf 3.000 zurück. dpa

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