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Zweimal Arbeitslose

■ Verwirrspiel um Arbeitslosenquoten / Auch Berlin hat bald zwei

Das Landesarbeitsamt Berlin- Brandenburg wird ab dem Frühjahr in seiner Monatsstatistik zwei Arbeitslosenquoten ausweisen. Dabei handelt es sich jedoch nicht etwa um eine Wunsch- und eine Ist-Quote, wie eine Pressesprecherin sagte. Hintergrund seien unterschiedliche Ausgangszahlen, die der Berechnung zugrunde liegen.

Für die Bundesanstalt für Arbeit sei die sogenannte Europazahl auf der Basis aller „zivilen Erwerbspersonen“ einschließlich der Selbständigen die entscheidende, weil dieser Berechnungsmodus auch den internationalen Normen entspreche. Die Landesarbeitsämter hingegen hätten die Quote bisher ausschließlich auf der Grundlage der „abhängigen zivilen Erwerbspersonen“ berechnet. Diese Zahl sei im „kleinräumigen Vergleich“ aussagekräftiger.

Die Landesarbeitsämter sind nunmehr aufgefordert, sich der Statistik der Bundesanstalt anzupassen, wo beide Quoten ausgewiesen werden. In Berlin und Brandenburg ist das allerdings noch nicht möglich, da die Ausgangsdaten für die Berechnung der „Europazahl“ erst zusammengetragen werden müßten. Im Dezember lag die Differenz bei beiden Quoten in den Alt-Bundesländern bei einem Prozentpunkt (8,2 bzw. 9,2 Prozent) und im Bundesgebiet Ost bei 0,7 Prozentpunkten (13,5 bzw. 14,2 Prozent). ADN

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