piwik no script img

■ VorlaufRückkehr nach vorn

„Straßburg-Auschwitz-Strasbourg“, 20 Uhr, arte

Fünfzig Jahre hat der 72jährige Jean Samuel aus Strasbourg gebraucht, um sich stark genug für diese Reise zu fühlen. Die Busfahrt nach Polen ist für den alten Mann eine schmerzliche Rückkehr. Mit 22 Jahren hatte Jean Samuel den Weg in umgekehrter Richtung antreten müssen. Zu Fuß. Als Auschwitz-Häftling. Ausgemergelt, ohne Essen und ohne warme Kleidung waren die Häftlinge am 18. Januar 1945 hastig nach Westen getrieben worden. Die Nazis hofften so, unliebsame Zeugen loszuwerden, denn von Osten rückte die Rote Armee vor. Jean Samuel gehört zu den wenigen, die den Todesmarsch überlebten. Heute ist er Organisator dieser Pilgerfahrt, zu der sich alte Leidensgenossen und die ganze Straßburger Jüdische Gemeinde, zusammen fast 200 Menschen, aufmachten. Sensibel dokumentieren Cathérine-Marie Degrace und Hans Jürgen Haug diese besondere Reise, die in die Vergangenheit und zugleich in die Zukunft führt.uk

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen