: Unterm Strich
Der Prozeß wegen angeblicher Beleidigung des Islam gegen Taslima Nasrin ist am Montag zum vierten Mal verschoben worden. Nach Angaben des Gerichts in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, wurde als neuer Termin der 9. Februar angesetzt. Verfahrensformalitäten seien der Grund für die erneute Verschiebung. Das Hohe Gericht in Dhaka hatte zuvor einen Antrag der Verteidiger der im schwedischen Exil lebenden Autorin und Feministin zur Niederschlagung des Verfahrens abgelehnt. Allerdings waren ihre Ankläger aufgefordert worden, neue Gründe für den Prozeß anzuführen.
Die erste deutsche Bibliothek, die sich ausschließlich der Lyrik widmet, ist am Montag in Tübingen eröffnet worden. Zum Bestand gehören bisher 3.500 Bücher, darunter Lyrikbände aller Zeiten und Autoren, Zeitschriften, Nachschlagewerke und Anthologien. Standort der von der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik geschaffenen Präsenz- und Leihbücherei sind Räume über dem berühmten Antiquariat Heckenhauer, in dem der Schriftsteller Hermann Hesse vor 100 Jahren eine Buchhändlerlehre absolvierte. Schirmherr der 1992 gegründeten Lyrikgesellschaft ist der Dichter Karl Krolow.
Gestern berichteten wir von den Abräumern des Max-Ophüls-Festivals, hier nun die komplette Liste der PreisträgerInnen, als Ergänzung des Berichts auf der gegenüberliegenden Seite: Der mit 50.000 Mark dotierte Max-Ophüls-Preis 1995 wurde an den deutschen Beitrag „Einer meiner ältesten Freunde“ von Rainer Kaufmann verliehen. Für „Unter der Milchstraße“ bekam M. X. Oberg den mit 20.000 Mark dotierten Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten. Den Förderpreis der Jury in Höhe von 5.000 Mark erhielt Andreas Dresen für „Mein unbekannter Ehemann“. Der ebenfalls mit 5.000 Mark dotierte Kurzfilmpreis wurde an „His mother's voice“ von Oliver Paulus vergeben. Das Publikum entschied sich bei seiner Preisvergabe für „Verhängnis“ von Fred Kelemen, der 3.000 Mark bekam. Auch die Festival-Leitung hätte diesen Film gerne als Preisträger gesehen. Außerdem wurden die mit je 5.000 Mark dotierten Preise für die besten Nachwuchsdarsteller vergeben: Claudia Michelsen wurde für ihre Rolle in dem Film „Das schafft die nie“ von Lih Janowitz ausgezeichnet, Fritz Karl für seine Rolle in dem Streifen „Höhenangst“ von Houchang Allahyari.
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